Museum Fünf Kontinente München – "Merci Maman"
Detail Markstand mit Objektbeschriftungen und erläuternder Texttafel

"Merci Maman" –

Museum Fünf Kontinente München, Fotoausstellung über die bemalten Busse der Hauptstadt von Mali
Ausstellungsdauer 16.5. bis 16.11.2025

 

Plakatmotiv der Ausstellung
"Mittels zeitgenössischer Straßenfotografie lädt Merci Maman ein, in die farbenfrohe Welt der Sotramas von Bamako einzutauchen. Wie kein anderes Verkehrsmittel prägen die bunt bemalten Kleinbusse die pulsierende Hauptstadt von Mali in Westafrika. Benannt nach der Societé du Transport Mali, verkörpern sie ein faszinierendes kulturelles Phänomen. Von Busmalern kunstvoll gestaltet, ist jeder Sotrama ein Unikat und erzählt seine eigene Geschichte. Bemalungen in satten Farben spiegeln aktuelle Trends und Haltungen in Mali. Porträts von Musikern, Politikern und religiösen Führern zieren die Fahrzeuge ebenso wie Symbole und Logos aus Pop, Politik, Sport und Religion. Auch Lebensweisheiten und Danksagungen (Merci Maman) sind auf den Karosserien zu finden. Die Sotramas bilden eine Art rollende Kunstausstellung und Straßentheater und fungieren als Barometer für die gesellschaftliche Stimmung vor Ort. Sie sind aber auch ein Ort der Begegnung, an dem Menschen miteinander ins Gespräch kommen und sich solidarisieren."

(Aus dem Einleitungstext des offiziellen Ausstellungsflyers)

Eine große Anzahl der Fotografien ist auf Märkten in Bamako entstanden. Das wurde auch zum thematischen Aufhänger der Ausstellung: Die bunte, farbenfrohe, vitale und sich bewegende Umgebung der Busse im Ausstellungsraum anklingen zu lassen. Dazu wurden Holzgestelle mit Tischen konzipiert, die als "Marktstände" fungieren, die ausgestellte Ware sind hier die Fotografien. Die Aufgaben unseres Büros gingen von der Szenografie-Idee weiter zur Konzeption, genauer Planung, Detaillierung, Ausstellungsgrafik bis hin zum nahezu kompletten Aufbau des Interieurs.
Detail des Marktstandes mit Texttafeln und Erläuterungen zu den Bildmotiven
Einer der bekanntesten Busmaler Bamakos ist hier am Bemalen des typischen Modelles: Ein Mercedes Benz 207, der eigens für die Ausstellung beschafft wurde.
Einer der bekanntesten Busmaler in Bamako, der Hauptstadt von Mali, ist Drissa Konaté. Hier wird ein knapp 50 Jahre alter "Bremer" (wurde noch im Werk Bremen montiert) mit nicht mehr recht definierbarer Außenfarbe in ein rollendes Kunstwerk verwandelt. Die rechte Person stellt Mansa Musa dar, im frühen 14. Jahrhundert König des größten westafrikanischen Reiches, aus dem sich das heutige Mali herleitet. Im Moment des Schreibens dieser Anmerkungen ist der Bus noch im Entstehen: In atemberaubender Geschwindigkeit und aus einem traumwandlerischen Können heraus.